Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Glaube, Hoffnung und Beten

Antwort auf Glaube, Hoffnung und Beten
22 Mär 2024 17:55
  • MAKI EIS
  • MAKI EISs Avatar
  • 118 Beiträge seit
    08. Jun 2019
Auch ich glaube an die Kraft der Gedanken.

Ich habe eine kleine,wahre Geschichte geschrieben Diese Geschichte habe ich drucken lassen ,verkauft und den Reinerlös der Deutschen Krebshilfe gespendet.

Es war Hochwasser.
Ein kleiner, neugeborener Krebs schwamm ,
verwirrt durch die vielen Wellen und Strömungen, viel zu nahe am Strand.
Die einsetzende Ebbe, zog  das Wasser  zurück und ließ den kleinen Kerl verzweifelt im weißen Sand zurück.
Das lebenswichtige Wasser unerreichbar.

Als er mich am Strand entdeckte , nahm er sofort wahr , das mein Körper zu einem riesigen Anteil aus Wasser bestand.
Unbemerkt von mir, zog er in meinen Körper ein und freute sich, über sein neues Zuhause.
Er fühlte sich wohl in mir und wuchs und gedieh.

Es dauerte eine geraume Weile bis ich ein Zwicken und Zwacken bemerkte.
Ich fühlte mich zunehmend unwohler.
Mit der Zeit wurde es so schlimm dass ich  einen Arzt um Rat fragte.
Viele Untersuchungen reihten sich aneinander doch dann wusste der Doktor woher meine Beschwerden rührten.
"Sie haben Krebs"
sagte er mit sorgenvoller Miene. Dagegen müssen wir etwas tun.

Die Zeit die nun folgte war sehr schwierig denn ich mußte viele schreckliche Medikamente schlucken und häufig belastende Infusionen in meinen Körper laufen lassen.  
Qualvolle , oft  schmerzhafte Monate.

Der Krebs aber, wollte seine lieb gewonnene Unterkunft nicht wieder verlassen.
Die verabreichte Medizin aber versetzte ihn in einen Dauerschlaf.
So verging eine lange weitere Zeit .
Ich lebte weiter und in mir schlief der Krebs.

Wirklich glücklich waren wir aber Beide nicht mit dieser Situation.
Ich beschloss Abhilfe zu schaffen.
Schon lange schuf ich aus Ton Skulpturen und Figuren.
Ich überlegte:
Ton besteht doch aus Erde und Wasser.
Ich kann doch meinem Krebs eine neue Unterkunft geben und ihn zurückbringen in seine natürliche Umgebung.

Gesagt getan.
In einer ruhigen Stunde modellierte ich meinem Krebs ein neues Heim.
Ähnlich seines ursprünglichen Aussehens.
Das bot ich ihm als neues Zuhause an.    
 In kürzester Zeit verließ er meinen Körper und zog in die , von mir angebotene Bleibe ein.

Zwei Tage Zeit ließ ich uns Beiden noch um  voneinander Abschied zu nehmen , dann brachte ich den kleinen Kerl ans Meer, setzte ihn hinein und gucke zu, wie die Wellen ihn wieder in Empfang nahmen und er im tiefen Wasser verschwand.

Er ist jetzt wieder dort wo er hingehört und mein Körper gehört mir endlich wieder allein.

Mein Krebs schwimmt jetzt in der Nordsee.
Liebe Grüße
Marlies

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Antwort auf Glaube, Hoffnung und Beten
23 Mär 2024 22:03
  • Maria
  • 8 Beiträge seit
    19. Feb 2024
Liebe Marlies,

das ist eine richtig gute Geschichte!
So, wie die Erkrankung kam, kann sie eigentlich auch wieder weggehen.
Das macht Mut und Zuversicht.
Merci, Maria

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Antwort auf Glaube, Hoffnung und Beten
23 Mär 2024 22:13
  • Maria
  • 8 Beiträge seit
    19. Feb 2024
Liebe Mira,

danke Dir für Deine Offenheit!
Wenn bei mir die Angst kommt, dann mache ich (manchmal in Echt, sonst gedanklich) das Fenster auf und sage: "Raus mit Dir, Du hast bei mir nichts zu suchen!"
Und dann bete ich um Vertrauen und Zuversicht - ich bete manchmal schlicht das "Vater Unser" und bleibe dann beim "Dein Wille geschehe" stecken- denn ich habe seit einiger Zeit verstanden, dass ich Frieden ins Herz bekomme, wenn ich ganz darauf vertraue, dass Gott weiß, was er mir zumuten kann und es niemals zu viel sein wird.
Das ist schwer in Worten hier zu erklären, das Beten und dann die innere Zuversicht - eine starke, tragende Gewissheit ist das - für die bin ich sehr dankbar.
Als ich gestern das Video von Kate sah, wie sie tapfer, aber mit großem Leid, sprach, war ich ihr echt dankbar. Denn sie hat gesagt, dass sie jeden Tag stärker werde und am Schluß, dass wir den Glauben und die Zuversicht/Hoffnung nicht verlieren dürfen und wir nicht allein sind.
"Nicht allein": das heißt für mich: Das sind unsere Liebsten, das sind unsere guten Ärzte und Therapeuten, das sind auch die Leute hier im Forum und das ist Gott.
Ich bin Kate für ihr Statement echt dankbar und auch allen, die hier von ihrer Hoffnung erzählen. Mir tut das gut, eure Geschichten zu lesen.
Danke, Maria

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