Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Revlimid

Antwort auf Revlimid
18 Apr 2024 19:57
  • daw
  • 67 Beiträge seit
    24. Apr 2020
Ja das steht da auf dieser Seite tatsächlich. Aber das ist nicht maßgebend. Maßgebend ist das was auf dem Beipackzettel zum Medikament steht, was in den Zulassungsstudien gemacht wurde und wie Lenalidomid durch die EMA zugelassen wurde. Wer davon abweicht, der sollte das auch begründen und durch Studien belegen. Insofern ist es nicht seriös, was auf der von dir zitierten Internetseite steht. Journalisten neigen dazu, über etwas zu schreiben, von dem sie keine Ahnung haben. Wahrscheinlich hat der Autor die Erhaltungstherapie mit der normalen Monotherapie verwechselt. Bei 25mg macht man tatsächlich immer eine Pause nach 21 Tagen. Bei einer Erhaltungstherapie eben nicht. Ich lasse mich da aber eines besseren belehren, wenn jemand hier Belege in Form von Studien oder von Kommentaren von der EMA hat. Auch wenn ein Arzt etwas sagt, sollte er dies begründen und belegen können. Und für Abweichungen von der Zulassung muss er dies auch können. Ich kenne das aber auf eigener Erfahrung. Ich sollte auch bei der Erhaltung eine Pause einlegen. Begründung: "Das machen wir hier immer so". Als ich dann nach einer fundierten Begründung gefragt habe und weiterhin gefragt habe, warum von der Zulassungsdosierung abgewichen werden soll, da wurde aus 21/7 sofort kontinuierlich täglich.

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Antwort auf Revlimid
18 Apr 2024 21:26
  • Bernd_W
  • 21 Beiträge seit
    10. Apr 2023
Interessante Diskussionen.

Ich hatte das mit unserem Onkologen auch mal angesprochen, da bei meiner Frau leider öfters Neuropathien auftreten und er hatte die On-Off Therapie erwähnt.

Lt. Hersteller von Revlimid und auch des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist das bei neu diagnostiziertem MM nach ATSC (ohne Dexa) scheinbar möglich.

www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Arz...blob=publicationFile
oder auch (sind aber eigentlich die gleichen Statements)
www.bms.com/assets/bms/austria/documents...d_HCP-Broschuere.pdf

Hier der Auszug, falls jemand Probleme mit .PDF hat:

Lenalidomid-Erhaltungstherapie bei Patienten nach einer autologen Stammzelltransplantation (ASZT)

Die empfohlene Initialdosis Lenalidomid beträgt kontinuierlich 10 mg einmal täglich oral (an den Tagen
1 bis 28 der sich wiederholenden 28-Tage-Zyklen), wobei diese Behandlung bis zur Progression der Erkran-
kung oder Unverträglichkeit fortgesetzt wird. Die Dosis kann nach 3 Zyklen Lenalidomid-Erhaltungstherapie
auf 15 mg einmal täglich oral erhöht werden, sofern der Patient die Behandlung verträgt.

Am Ende sollte das natürlich immer mit den Ärzte besprochen werden, da ja alles weitaus komplexer ist.

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Antwort auf Revlimid
19 Apr 2024 08:49
  • Johannes1956
  • Johannes1956s Avatar
  • 123 Beiträge seit
    29. Apr 2023
Weil daw auf den Beipackzettel verweist, daraus geht es nicht hervor. Klar ist, dass Revlimid nach einer Knochenmarkstransplantation beim Multiplen Myelom alleine angewendet wird., das steht unter Punkt "Multiples Myelom".

Unter Behandlungszyklus steht:

"Revlimid wird an bestimmten Tagen eines Zeitraums von 3 Wochen (21 Tagen) eingenommen. Nach Abschluss jedes 21-tägigen Zyklus sollten Sie mit dem nächsten 21-tagigen Zyklus beginnen ODER Revlimid wird an bestimmten Tagen eines Zeitraums von 4 Wochen (28 Tage) eingenommen."

Das ODER steht in Großbuchstaben.

Aus dem Text des Beipackzettel geht NICHT hervor, dass der 28-tägliche Zyklus nur bei Patienten ohne Transplantation anzuwenden ist. Es ist eine ODER Definition.

Der Verweis auf den Beipackzettel bringt mich also nicht weiter.

Es steht weiters

" Die Behandlung mit Revlimid muss unter Aufsicht von Ärzten erfolgen, die Erfahrung in der Be des Multiplen Myeloms haben."

Das haben meine Ärzte im AKH zweifelsfrei und ich kann nicht glauben, dass sie mir den 28 Tage Zyklus nicht evidenzbasiert verschrieben haben. Gerne diskutiere ich es aber nochmals beim nächsten Termin, da ich jetzt schon verunsichert bin.

Johannes
Letzte Änderung: 19 Apr 2024 08:50 von Johannes1956.

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Antwort auf Revlimid
19 Apr 2024 09:36
  • daw
  • 67 Beiträge seit
    24. Apr 2020
Naja das kann ich kurz beantworten. Dein Beipackzettel ist nur eine Kurzform, die alle Dosierungen berücksichtigt. Von 2,5mg bis 25mg. Von daher ist das ODER korrekt, denn bei höheren Dosierungen muss eine Pause eingelegt werden. Die Beipackzettel sind im Übrigen von jedem Hersteller anders.
Ich empfehle dringend, sich an die Fachinfo zu halten. Hier ist ausführlich erklärt, wie das Medikament zu dosieren ist.
Hier mal die Fachinfo vom Hersteller Zentiva:
www.zentiva.de/-/media/files/zentivade/p...alidomid_zentiva.pdf
Hier steht:
Empfohlene Dosierung
Die empfohlene Initialdosis Lenalidomid beträgt kontinuierlich 10 mg oral einmal täglich (an den Tagen
1 bis 28 der sich wiederholenden 28-Tage-Zyklen), wobei diese Behandlung bis zur Progression der
Erkrankung oder Unverträglichkeit fortgesetzt wird. Die Dosis kann nach 3 Zyklen Lenalidomid-
Erhaltungstherapie auf 15 mg oral einmal täglich erhöht werden, sofern der Patient die Behandlung
verträgt.

Aber wir drehen uns hier im Kreis. Ich habe noch keine seriöse Fundstelle gefunden, aus der hervorgeht, dass man in einer Erhaltung eine Pause von 7 Tagen einlegen muss/soll.
Egal was auch immer ein Arzt sagt. Wenn er von der Fachinfo abweichen will, dann sollte er auch erklären können warum und er sollte seine Aussage dann auch fundiert belegen können.

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Antwort auf Revlimid
19 Apr 2024 09:47
  • daw
  • 67 Beiträge seit
    24. Apr 2020
Ich vermute aber, die ganzen Unstimmigkeiten kommen durch die Möglichkeiten einer Dosisreduktion.

Normal gibt man zu Beginn 10mg täglich. Nach 3 Zyklen erhöht man auf 15mg täglich.
Wenn Unverträglichkeiten auftreten dann geht man zurück auf 10mg täglich. Wenn das keine Abhilfe schafft, dann geht man auf 5mg täglich. Wenn dann immer noch starke Nebenwirkungen auftreten, dann gibt man die 5mg im 21/7 Modus.

Ich rede hier aber immer nur über eine Erhaltungstherapie nach autonomer Stammzelltransplantation.

Bei Lenalidomid in Kombination mit Melphalan und Prednison gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit
Lenalidomid bei nicht transplantierbaren Patienten sieht das etwas anders aus:

Empfohlene Dosierung
Die empfohlene Initialdosis beträgt Lenalidomid 10 mg oral einmal täglich an den Tagen 1 bis 21 der
sich wiederholenden 28-Tage-Zyklen über bis zu 9 Zyklen, Melphalan 0,18 mg/kg oral an den Tagen
1 bis 4 der sich wiederholenden 28-Tage-Zyklen, Prednison 2 mg/kg oral an den Tagen 1 bis 4 der
sich wiederholenden 28-Tage-Zyklen. Patienten, die 9 Zyklen abgeschlossen haben oder die die
Kombinationstherapie wegen Unverträglichkeit nicht zu Ende führen können, erhalten Lenalidomid
als Monotherapie wie folgt: 10 mg oral einmal täglich an den Tagen 1 bis 21 der sich wiederholenden
28-Tage-Zyklen, bis zur Progression der Erkrankung.

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Antwort auf Revlimid
19 Apr 2024 09:54
  • Johannes1956
  • Johannes1956s Avatar
  • 123 Beiträge seit
    29. Apr 2023
Danke für den Link. Gibt es so etwas auch für das Revlimid von Bristol Myers Squbb?

In der Anleitung des Links wird von einem 28 Tage Zyklus gesprochen. Eine Packung hat 21 Tabletten, so sind wir wieder bei 7 Tage Pause. Oder sehe ich da etwa falsch?

Johannes

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